Für die Erstellung eines zen-buddhistischen Haiku wird gefordert, dass der Dichter „nichts hinzufügen und nichts wegnehmen“ dürfe, d.h. er soll die offene Haltung der Achtsamkeit üben und aufgreifen – sichtbar machen, was ist. In dieser Weise befrage ich das gegebene Material im Hinblick auf seinen gestalterischen Ausdruck auf inhaltlicher und/oder formaler Ebene. Dann füge ich die verschiedenen Komponenten in ungewohnten Kombinationen mit Hilfe meiner Intuition zusammen.
Es entsteht ein schöpferischer Raum zwischen den natürlichen und zivilisatorischen Materialien und mir; quasi eine schöpferische Interaktion. Hintergrund und Verbindung bildet die Papiermasse, die Eindrücke, Abdrücke, Collageteile aufnehmen und zu einer bildnerischen Einheit verbinden kann. In Ausnahmefällen werden auch noch nach dem Trockenprozess Elemente hinzugefügt.
Die Haltung, behutsam mit den Ressourcen umzugehen, nicht Herr, sondern Teilhaber zu sein an der Schöpfung und der Kultur, bestimmt die Themen. Sie ist der innere Filter, durch den die Materialien betrachtet und zusammengefügt werden. Es ist die Vision, Zivilisation und Natur in Einklang zu bringen.
Arbeitsgebiete: Malerische und objekthafte Arbeiten auf dem Schöpfsieb gearbeitet (pulppainting) und Fotografie; Das Spannungsfeld zwischen Mensch und Natur, Umwandlung als Prinzip und Resultat von Neuschöpfung sind die Themen sowohl der Bilder und Objekte als auch der neuen fotografischen Arbeiten. Es sind meist stille Bilder, gearbeitet mit pigmentierter Papiermasse (Pulpe) auf dem Schöpfsieb. Materialien können in die Pulpe eingelassen und überschöpft und abgeformt werden. Die Materialien verlieren dabei ihre vormalige Bedeutung. Sie werden auf Struktur reduziert, zu Reihen und Serien zusammengefaßt und teilweise durch Zeichnung ergänzt. Große Arbeiten werden mit Wachs getränkt und verbunden.